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Ort

WILLKOMMEN IN DER WALKMÜHLE!

Leipzig hat seine Baumwollspinnerei, Berlin die Kulturbrauerei auf dem Prenzlauer Berg, Essen den Zeche Zollverein – und Wiesbaden hat die Walkmühle. Alte Industriebauten sind magische Orte mit einer besonderen Anziehungskraft für Kreativschaffende. Nach einer aufwändigen Renovierung sind wir daher glücklich, zu den ersten Mietern der über 280 Jahre alten Walkmühle zu gehören!

Die Walkmühle als Färberei (Foto: Stadtarchiv Wiesbaden)

GESCHICHTE

Die Walkmühle befindet sich am Stadtrand, in den Ausläufern des Adamstals und oberhalb der nordöstlichen Wiesbadener Villengebiete. Sie ist eines der letzten historischen Industriedenkmäler Wiesbadens, wurde 1736 auf Betreiben des Pfarrers Egidius Hellmund erbaut und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Die Einkünfte der angeschlossenen Handwerksbetriebe, die die Wasserkraft des Kesselbachs nutzten, kamen dem von Hellmund gegründeten Waisenhaus zugute. 1810 wurde die Walkmühle versteigert und zu einer Gaststätte mit Tanzsaal umgewidmet. Ihre Wassermühle lieferte Energie zum Lederwalken und für die Hanfverarbeitung. Ab 1867 nahm an diesem Ort die Walkmühl-Brauerei ihren Betrieb auf; als Braumeister der „Brauerei zur Walkmühle Gebrüder Esch“ wird Georg Schuster im Mitgliederverzeichnis des Deutschen Braumeister und Malzmeisterbundes von 1916 geführt. Abends hörte man durch den Eichenwald Musik und Gelächter aus dem nahegelegenen Café Orient, in dem die feine Wiesbadener Gesellschaft rauschende Feste feierte.

Anfang der 1920er Jahre begann in der Walkmühle die Zeit der Färberei, Wäscherei und chemischen Reinigung – daran erinnert noch ein alter Werbeschriftzug, der an der Fassade belassen wurde. 1945 wurde die Walkmühle von der US-Army beschlagnahmt, danach wieder von der Reinigung in Betrieb genommen. Zwischenzeitlich dienten Gebäudeteile als Magazin der Papiergroßhandlung Welzel. Ab den 1960er Jahren nutzte das ZDF, das damals noch von Wiesbaden aus sendete, die Walkmühle für Büros und Lagerräume. Zwanzig Jahre später zogen Künstler in die Gebäudeteile, sanierten die Räume auf eigene Kosten, wandelten sie in Ateliers um und begründeten die Walkmühle als Kulturstandort.

Als kreativer Hotspot – 10 Fahrradminuten von der Innenstadt entfernt, am Grüngürtel der Landeshauptstadt und in unmittelbarer Nähe zur Designfakultät der Hochschule RheinMain gelegen – bietet die Walkmühle nach aufwändiger Sanierung durch eine städtische Immobiliengesellschaft nun vielen Künstlern und kreativen Unternehmen Raum.

Die Walkmühle im Jahr 1953 (Foto: Stadtarchiv)

IN GUTER NACHBARSCHAFT

Unser Loft befindet sich im Obergeschoss des Malzhauses, dessen Bau auf das Jahr 1875 zurückgeht. Hier keimte in der „Walkmühl-Brauerei“ einst Getreide, heute keimen an diesem Ort Ideen. Auch im Darrenturm haben wir eine Fläche angemietet. Um uns herum wird nach dem Abschluss der Renovierungsarbeiten kreatives Gewusel zu erleben sein; zu den Nachbarn gehören bereits unsere Kollegen von Wecandance (Motion Design) und Involve (Filmproduktion). Direkt im Geschoss unter uns stellt Rainer Thurau, der in den achtziger Jahren Europas ältestes Harfenbau-Atelier übernommen hat, ab dem Jahreswechsel historische Barock- und moderne Konzertharfen für Orchester und Musiker aus aller Welt her  – so z. B. für die Wiener Symphoniker. (Nützliches Wissen: Der Bau einer Harfe nimmt rund 1.200 Stunden in Anspruch.)

Wenn wir nach getaner Arbeit noch einen kleinen Sundowner trinken wollen, steigen wir hinab zum Gewölbekeller Vinotto. Zu diesem Weinhandel gehört ein kleiner Vorplatz, auf dem man die leckersten Weine trinken, den plätschernden Kesselbach hören und den Arbeitstag entspannt bei einem Glas Riesling ausklingen lassen kann.

Nicht nur wir, sondern auch unsere Kunden finden: Die Walkmühle ist ein Ort ansteckender Kreativität! (Dafür nehmen wir in Kauf, dass die Bauarbeiten um uns herum noch etwas andauern …)