Wir setzen Cookies auf dieser Website ein, um Zugriffe zu analysieren und Ihre Nutzererfahrung zu optimieren.
OK Mehr Details

Arbeitsbeispiele

ANTALIS

Der Zufallkalender: Ein Projekt außer Kontrolle

Die Kreativagentur Q erklärt den Zufall zum Prinzip und beweist Mut zum Risiko beim Design eines einzigartigen Kalenders.

Die Kreativagentur Q erklärt den Zufall zum Prinzip und beweist Mut zum Risiko beim Design eines einzigartigen Kalenders.

Zufallskalender Awards, reddot design award, Berliner Type, European Design Awards, DDC Award, German Design Award Nominee, gregor international calendar award Zufallskalender Awards, reddot design award, Berliner Type, European Design Awards, DDC Award, German Design Award Nominee, gregor international calendar award

DIE AUFGABE

Das Papierunternehmen Antalis bat uns, einen Kalender mit möglichst vielen unterschiedlichen Kartons seines reichhaltigen Sortiments zu entwickeln. Damit sollte das Druckwerk nicht nur dem ganzjährigen Imagetransfer, sondern auch als Druck- und Papiermuster dienen. Zielgruppe waren Designer und Drucker. Ein Thema wurde nicht vorgegeben.

DAS KONZEPT

Inspiriert von mehreren unerwarteten und erstaunlichen Ereignissen, die sich im Umfeld unserer Agentur in kürzester Zeit ereigneten, übertrugen wir die Kraft des Zufalls auf dieses neue Projekt – und entwickelten den weltweit ersten Zufallskalender. Ziel war, das Projekt in möglichst vielen Phasen dem Unvorhersehbaren zu überlassen. Statt uns – wie sonst – um jedes Detail bewusst zu kümmern, ging es bei diesem groß angelegten Experiment darum, die Kontrolle abgeben und das Ergebnis damit nicht voraussagen zu können. Außerdem wollten wir die Zielgruppe in diesen Versuch einbinden.

DAS DESIGN

Die vier verwendeten Druckfarben wurden zu Projektbeginn ermittelt, indem unsere Designer barfuß über eine Ansammlung von Farbkarten liefen – diejenigen Karten, die zufällig am schwitzfeuchten Fuß haften blieben, gaben das Farbklima für den Kalender vor.

Wir recherchierten 25 erstaunliche Zufallsgeschichten, die wir dann auf 25 Kalenderbögen individuell bebilderten. Bei der Gestaltung der Einzelblätter kamen Würfel, Random-Scripts, Witterungsfolgen und viele weitere Zufallsprinzipien zur Anwendung, die zu unvorhersehbaren Resultaten führten. Unterschiedliche Papiere wurden in zufälliger Abfolge und mit vertauschten Farben bedruckt.

Auch die Reihenfolge der Kalenderseiten folgte dem Zufall (nämlich den Laufwegen des Hundes der Buchbinderin); so waren zwar alle Monate eines Jahres im Kalender enthalten, aber auf einen Mai konnte zufällig der Dezember folgen. Auf diese Weise wurden die Nutzer gezwungen, sich intensiver als sonst mit dem Kalender zu beschäftigen, das Material von Antalis häufig in die Hand zu nehmen und mit jedem neuen Monat das richtige Blatt zu suchen. Die freie Sortierung, Farb- und Papierwechsel sowie verschiedene Drahtringbindungen sorgten für viele hundert Unikate.

Weil sich die Zusammenstellung der oberen und unteren Blätter ständig änderte, wurde beim Design ein visueller Übergang berücksichtigt, der die Blätter in der Mitte des Vertikalformats optisch zusammenhält. Unsere Freude am Kontrollverlust und der Mut zum Risiko wurden belohnt: Der Kalender stieß auf ein begeistertes Echo bei der Zielgruppe und erhielt zahlreiche internationale Designpreise.

Projektwebsite: www.zufallskalender.de

Ein Mann bestieg in Athen eines von 70.000 Taxis und ließ sich zu einer bestimmten Adresse fahren. Am Ankunftsort blieb der Taxifahrer noch eine Weile stehen und be­obachtete, wie sein Fahrgast die Eingangstür eines Hauses aufschloss und darin verschwand. Einen Moment später folgte ihm der Taxifahrer mit seinem eigenen Schlüssel und überraschte den Fahrgast bei einem Schäferstündchen – im Haus des Taxifahrers mit dessen Frau.

Eine von 25 Zufallsgeschichten

1979 fing Robert Johansen in einem norwegischen Fjord einen Kabeljau. Er brachte den fünf Kilogramm schweren Fisch seiner Mutter, die ihn für das Essen zubereiten sollte. In seinem Magen fand sie einen Ring – ein Familienerbstück, das sie vor zehn Jahren beim Angeln verloren hatte.

Eine von 25 Zufallsgeschichten

Christoph Kolumbus war zehn lange Wochen auf dem Atlantik unterwegs, bis er endlich einen Küstenstreifen am Horizont sichtete. Er glaubte, sein Ziel erreicht und den Seeweg nach Indien gefunden zu haben. Doch weil er sich verrechnet und den Erd­umfang um ein Viertel unterschätzt hatte, entdeckte er den amerikanischen Kontinent.

Eine von 25 Zufallsgeschichten

Als sich der Komponist Harry Parr Davies bei einer Schiffsreise über die Reling lehnte, fiel ihm seine Brille über Bord. Die Sängerin Gracie Fields, die der weitsichtige Davies am Klavier begleiten sollte, machte sich vergeblich auf die Suche nach Ersatz. Da sah sie, wie ein Steward einen Zettel mit der Aufschrift »Brille gefunden« an einer Tür befestigte. Fields holte Davies herbei – und tatsächlich: Das Fundstück war seine Brille! Ein Passagier in einem niedrigeren Deck hatte seine Hand aus dem Fenster gestreckt, um festzustellen, ob es regnete. In diesem Moment war ihm die Brille in die Hand gefallen.

Eine von 25 Zufallsgeschichten
Sie interessieren sich für dieses Projekt und wollen noch mehr darüber erfahren? Dann wenden Sie sich an Thilo von Debschitz, der das Projekt nach einer ungewöhnlich großen Zahl persönlich erlebter Zufällen ins Leben gerufen hat: tvd@q-home.de, Telefon 0611-181310.