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Arbeitsbeispiele

Museum Wiesbaden

Wiesbaden schafft die Wende!

Die Kreativagentur Q motiviert Bürgerinnen und Bürger einer Stadt mit einer kreativen Kampagne dazu, ein verfolgungsbedingt entzogenes Kunstwerk nach über 70 Jahren rechtmäßig anzukaufen.

Die Kreativagentur Q motiviert Bürgerinnen und Bürger einer Stadt mit einer kreativen Kampagne dazu, ein verfolgungsbedingt entzogenes Kunstwerk nach über 70 Jahren rechtmäßig anzukaufen.

AUSGANGSLAGE

Das Museum Wiesbaden ist – auch im internationalen Vergleich – eines der wenigen Häuser, in denen die Herkunft von Kunstwerken durch intensive Provenienzforschung untersucht wird. Diese nimmt im Sinne der Washingtoner Erklärung die Museumsbestände genau unter die Lupe und spürt dem „verfolgungsbedingten Verlust“ von Kunstwerken nach, von denen sich ihre jüdischen Besitzer während der Zeit des Nationalsozialismus trennen mussten. Zu den weiteren Herausforderungen zählt, die rechtmäßigen Eigentümer der Kunstwerke zu finden sowie faire, gerechte Lösungen zu vereinbaren – idealerweise durch die unmittelbare Rückgabe oder den Erwerb zu einem angemessenen Preis.

AUFTRAG

Beim Gemälde „Die Labung“ (Hans von Marées, um 1880) konnte das Museum Wiesbaden nachweisen, dass es aus der Sammlung des jüdischen Unternehmers Max Silberberg stammte und im Jahr 1935 bei einer Auktion veräußert wurde. Die daraufhin unmittelbar verständigten Erben Silberbergs stimmten einem Kaufangebot des Museums Wiesbaden zu, damit das Kunstwerk in der Sammlung der Landeshauptstadt verbleiben kann. Weil es zur Finanzierung des Kaufpreises auf Unterstützung angewiesen war, beauftragte Museumsdirektor Dr. Alexander Klar unsere Agentur mit der Entwicklung einer Fundraising-Kampagne.

IDEE

Wir drehten „Die Labung“ um und präsentierten nur die Rückseite des Gemäldes – und zwar so lange, bis die Wiesbadener Bürgerschaft die erforderliche Summe in einer großen Gemeinschaftsaktion aufgebracht hatte und „Die Labung“ offiziell in den Besitz des Museums übergehen konnte.

ERFOLG

Bei der Kampagne „Wiesbaden schafft die Wende!“ ging es nicht alleine darum, ein Gemälde zu wenden, sondern auch darum, nach über siebzig Jahren NS-Unrecht in Recht zu wenden. Die handschriftlichen Notizen und Aufkleber auf der Rückseite des Gemäldes sind im übrigen wichtige Indizien bei der Spurensuche, so macht unsere Kampagne zugleich auch auf die Provenienzforschung im Museum Wiesbaden aufmerksam.

Am 7. November 2014, nach Ablauf der siebenwöchigen Kampagne, konnte Staatsminister Boris Rhein stolz verkünden: „Die Wende ist geschafft!“. Unter großem Interesse in- und ausländischer Medienvertreter wurde das Bild „Die Labung“ wieder auf seine Vorderseite gewendet.

Die Aktion „Wiesbaden schafft die Wende!“ wurde für den Deutschen PR-Preis nominiert.

         

LINKS

Bericht des Fernsehsenders 3sat: Link

Bericht des „Tagesspiegel“: Link

Bericht der britischen Tageszeitung „Daily Mail“: Link

Bericht der israelischen Tageszeitung „The Times of Israel“: Link